Viele Filmemacher waren persönlich angereist, um ihren Film dem Publikum vorzustellen. England, Indien, Nigeria, Irland, Saudi-Arabien, Schweiz, Rumänien oder England: die Liste der internationalen Gäste ist lang. Diese brachten viele Welt-, Europa- und Deutschland-Premieren mit nach Karlsruhe und betonten besonders die freundliche und familiäre Atmosphäre der Independent Days.
Den krönenden Abschluss des diesjährigen Festivals im vollen Kinosaal des Filmtheaters SCHAUBURG bildete die von Markus Brock moderierte Award-Gala. Die Spannung war groß, musste das Gala-Publikum auch selbst als Publikumsjury über den Gewinnerfilm des Hauptpreises abstimmen.
Der Filmpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe im Low-Budget-Wettbewerb geht in diesem Jahr an den Film „ALIENATION“ von Laura Lehmus. Der Film verschmilzt reale Dokumentaraufnahmen von mit Jugendlichen geführten Interviews und animierten Alienteenager-Figuren, die repräsentativ für die echten Teenager dahinter vermitteln, dass die Probleme des Erwachsenwerdens ein universelles Problem darstellen. Ganz egal, wo jemand herkommt. Gezeigt wird, wie sich die Pubertät auf junge Menschen auswirken, die zum Beispiel mit körperlichen Veränderungen, Pickeln, Stimmbruch oder Gefühlsschwankungen zu kämpfen haben. Regisseurin Laura Lehmus versteht es gewitzt und sehr einfühlsam, das Genre der Dokufiction weiterzuentwickeln, die große Bandbreite der eingesetzten Animationstechniken trägt ihr übriges zur Originalität der Produktion bei.
Sparkasse Karlsruhe-Ettlingen-Vorstand Marc Sesemann überreichte den Award zusammen mit dem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro an die aus Helsinki auf die Kinoleinwand zugeschaltete, überglückliche Preisträgerin. Platz 2 ging an den Film „SCRABBEL“. Das Preisgeld in Höhe von 200 Euro nahm der Produzent des Films, Björn Härtel entgegen. Gestiftet wurde Platz 2 ebenso wie Platz 3 (100 Euro) vom neuen Independent Days-Sponsor PontoGusto – Catering und Kochkurse. Den 3. Platz des Low-Budget-Wettbewerb konnte dann der Film „Am Strand“ von Nele Mueller-Stöfen für sich verbuchen.
Der Filmpreis der Stadt Karlsruhe, Die Goldene ID2016, im No-Budget-Wettbewerb geht an „Nachspiel“ von Ralf Beyerle, der bereits zum dritten Mal auf den Independent Days mit einem Film vertreten war und nun erstmalig einen Award gewinnen konnte. „Aller guten Dinge sind wohl drei“, freute sich der Preisträger und erhielt den Award zusammen mit 500 Euro Preisgeld aus den Händen von Bürgermeister Michael Obert.
„Ein Film über zwischenmenschliche Kommunikation, unvermeidliche Missverständnisse und die Annäherung zweier gänzlich unterschiedlicher Menschen. Ein vorsichtiges, zaghaftes Umkreisen der beiden Charaktere in dem reduzierten Setting einer Großstadtwohnung. Das ist Independent-Kino, das die Begrenztheit der zur Verfügung stehenden Mittel qualitativ hochwertig auszureizen versteht“, so die Würdigung der Festivalleitung.
LUCID ist der Gewinnerfilm des neuen Microfilm-Awards. „Der dänische Kurzfilm von Henrik Bjerregaard Clausen führt den Zuschauer in die innere Welt des Protagonisten und schafft es mit einer eindringlichen Ästhetik eine Geschichte zu erzählen, in der die Verletzlichkeit und Selbstzweifel eines Menschen deutlich werden“, so Jury-Mitglied Professorin Dr. Ines Müller Hansen bei ihrer Laudatio bei der Preisgala am Sonntagabend, 3. April 2016. Henrik Bjerregaard Clausen durfte den mit 500 Euro dotierten Award aus den Händen von Joachim Braun, dem Marketingleiter des Preisstifters, den Badischen Neuesten Nachrichten, entgegen nehmen.
Den Newbie-Award für das Beste Erstlingswerk geht in diesem Jahr an „Bleu“ von Kevin Hoed (Belgien). Über den Female-Award für die Beste weibliche Regiearbeit kann sich die französische Filmemacherin Charlène Favier mit ihrem Filmbeitrag „OMESSA“ freuen. Und der Indie-Award für den Besten Feature-Film wurde an den niederländischen Beitrag „Lost in Laos“ von Vincent Lodder und Jonathan Kray verliehen.
Filmemacherstimmen zum Festival:
„Die Independent Days sind eine wichtige Plattform für unabhängige Filmemacher wie uns, denn Filmemachen in Saudi Arabien ist sehr schwierig. Dort gibt es kaum Möglichkeiten, seine Filme zu zeigen. Wir bedanken uns für die großartige Festivalarbeit der Independent Days. Die Spannbreite des Festivals ist sehr groß und uns gefällt die Vielfalt der unterschiedlichen Eindrücke der Filme. “
FAISAL ALMUHAIDLI, THE FAKE MOVIE, SAUDI ARABIEN
„Die Independent Days stellen eine sehr gute Möglichkeit dar, um neue Filme zu entdecken und ich freue mich, dass wir die Beziehung zwischen den Independent Days und unserem eigenen Festival, „Ceau, Cinema!“, weiter festigen konnten. Es ist eine sehr entspannte und freundliche Festival-Atmosphäre. Das Programm ist sehr vielfältig und man erhält gute Einblicke in die verschiedenen Ansätze des Independent-Filmemachens.“
IONUT MARES, KURATOR des CEAU, CINEMA! FIMLFESTIVALS, RUMÄNIEN
„Ein Festival wie die Independent Days ist für unabhängige Filmemacher ungemein wichtig. Bei diesem Festival wird die Liebe für gute Geschichten lebendig und die Filmemacher werden mit ihren Arbeiten in gemütlicher Atmosphäre präsentiert. Die SCHAUBURG ist eines der schönsten Kinos, die ich jemals besucht habe. Ich bin unglaublich froh darüber, an den Independent Days teilnehmen zu dürfen!“
HENRIK KOLIND, IN-BETWEEN, DÄNEMARK
„Ich freue mich sehr, nach Karlsruhe eingeladen worden zu sein und es ist für mich eine große Ehre, an den Independent Days teilnehmen zu dürfen. Es ist eine hervorragende Plattform für Independent-Filmemacher aus der ganzen Welt, um ihre Filme zu präsentieren und Kontakte zu anderen Filmemachern zu gewinnen und Filme aus vielen anderen Ländern zu entdecken.“
MATHANKUMARAN,BELITTER SINGAPUR
"Die Independent Days zählen zu den renommiertesten Indie-Filmfestivals in Deutschland. Daher ist es für das gesamte Team eine große Ehre, dass DIRTY GAMES in Karlsruhe im Programm lief und macht mich als Filmemacher gleichzeitig natürlich mächtig stolz."
BENJAMIN BEST, DIRTY GAMES, DEUTSCHLAND
“Ein cooles Independent Filmfestival mit großem Publikumszuspruch. Die Filme werden in einem großartigen Traditionskino mit perfekter Projektion gezeigt.“
STEPHEN RYAN, RIP IT UP & START AGAIN, UNITED KINGDOM
„Die Atmosphäre des Festivals empfand ich als sehr familiär, auch wenn man den Eindruck bekommt, dass die ganze Stadt stolz auf die kulturelle Veranstaltung ist. Schön zu sehen, wie sich die INDEPENDENT DAYS seit Anfang der 2000er Jahre, als ich das erste Mal zu Gast war, bis heute entwickelt haben.“
EVA MASCHKE, VIER WERDEN ELTERN, DEUTSCHLAND